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Anton Herzing: Platz für Schwärmer - Der „Bienenflüsterer“ aus Büchenbach, Einsatz für die Artenvielfalt

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Platz für Schwärmer – Anton Herzing ist Bio-Imker aus Überzeugung und mit Leidenschaft. Als Vorsitzender des Imkervereins Creußen und Umgebung e.V. engagiert er sich ehrenamtlich, um Menschen aller Altersgruppen für die Bienenhaltung zu begeistern. So will der 64-Jährige aus Büchenbach bei Pegnitz dazu beitragen, die Artenvielfalt im Naturpark Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst zu erhalten. „Wenn ich mithelfen kann, die Schönheit der Natur im Landkreis Bayreuth zu bewahren, dann bin ich zufrieden.“

Platz für Schwärmer: Anton Herzing

  • geboren in Büchenbach, Landkreis Bayreuth
  • lebt in Büchenbach, Landkreis Bayreuth
  • ist Bio-Imker aus Leidenschaft und 1. Vorsitzender des Imkervereins Creußen und Umgebung e.V.

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Anton Herzing

Landkreis Bayreuth

Die Umwelt seiner Heimat zu schützen, ist für den Büchenbacher eine Herzensangelegenheit. Anton Herzing möchte ein „Baumeister für die Zukunft der Region“ sein und der „Gefährdung der Natur entgegenwirken“. Bei dieser Mission unterstützen den Enthusiasten ein paar Millionen Mitarbeiterinnen, jede von ihnen circa 13 Millimeter groß.

Die Honigbienen spielen eine unersetzbare Rolle in der Landwirtschaft: Rund 80 Prozent der Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen. Allein für Deutschland wird der Wert der Bestäubungsleistung auf 2,5 Mrd. Euro geschätzt. Unbezahlbar ist der ökologische Nutzen: Die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen sichert den Futternachschub für Insekten und Vögel - und damit auch den Erhalt der Artenvielfalt. „Das macht die Bienen unentbehrlich für unsere Zukunft“, betont Anton Herzing.

Aller Anfang war schwer: Schmerzhafter Einstieg in die Imkerei

Sein erstes Bienenvolk hat sich Anton Herzing 1991 zugelegt. „Meine Frau Maria und ich hatten auf einer Anhöhe in der Nähe von Büchenbach ein Grundstück mit Obstbäumen gekauft, aber die trugen fast keine Früchte. Es gab zu wenig Bienen“, erinnert er sich. Ein Bienenstock sollte Abhilfe schaffen. „Damals hatte ich aber gar keine Ahnung von der Imkerei und war gleich total zerstochen.“ Trotz des schmerzhaften Einstands war die Begeisterung für die Imkerei entfacht. Neben seiner Vollzeit-Arbeit am städtischen Bauhof in Pegnitz hat Anton Herzing so emsig Wissen über die Bienen gesammelt wie diese Nektar und Pollen. An der Imkerschule Oberfranken e.V. im Wasserschloss Mitwitz hat er die Grundlagen des Imkerns erlernt. Später absolvierte er zahlreiche Lehrgänge an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau   und Gartenbau in Veitshöchheim.

Obstbäume und eine große Blumenwiese haben am Imkerlehrstand ein Bienenparadies geschaffen

Heute hat Anton Herzing rund 40 Bienenvölker, die in einem Bienenhaus und mehreren frei stehenden Bienenstöcken auf dem Areal bei Büchenbach leben. Die Obstbäume und eine 1.500 Quadratmeter große Blumenwiese bereiten den Insekten einen reichlich gedeckten Tisch in nächster Nähe. Auf dem Gelände haben Maria und Anton Herzing einen staatlich anerkannten Imkerlehrstand eingerichtet; er bietet Platz für Besucher und Lehrgänge sowie einen Schleuderraum, der höchsten hygienischen Ansprüchen genügt.

Seit 1998 erzeugen die Herzings naturbelassenen, einheimischen Honig. Schon damals waren die artgerechte Haltung der Honigbienen und der Respekt vor dem Bienenvolk die Grundlage ihrer Imkerei. Die Umstellung von der konventionellen auf die Bio-Imkerei war deshalb auch kein radikaler Umbruch, eher eine logische Weiterentwicklung. Einen wichtigen Anstoß gab der Kontakt mit Barbara Bartsch, der staatlichen Fachberaterin für Bienenzucht in Oberfranken. Außerdem fragten immer wieder Bio-Läden aus dem Bayreuther Land an, die nur zu gerne Bio-Honig „aus der Region für die Region“ verkaufen wollten. So ließ Anton Herzing 2012 seine Bienenhaltung als Bio-Imkerei zertifizieren. Die Auflagen dafür sind streng: So darf beispielsweise für die Bienenkästen ausschließlich Holz verwendet werden, das mit schadstofffreien Mitteln behandelt wurde. Zur Bekämpfung der Varroa-Milbe sind nur organische Säuren gestattet, keine synthetisch hergestellten Medikamente. Zur Winterfütterung bekommen die Bienen Bio-Zucker oder Bio-Honig. Weil Bio-Honig nicht über 40°C erhitzt werden darf, bleiben wertvolle Inhaltsstoffe wie Enzyme erhalten.

Ein umfangreiches Kontrollverfahren stellt sicher, dass diese Spielregeln eingehalten werden und mit dem Label „Bio-Honig“ kein Etikettenschwindel betrieben wird. Die aktuellen Prüfdokumente von Anton Herzings Bienenvölkern füllen einen dicken Aktenordner. Wenn er darin blättert, freut er sich über die Ergebnisse: In seinem Honig finden sich keinerlei unerwünschten Substanzen: „In jedem Glas Honig steckt nur das Beste aus der Region.“ Ein Teelöffel Bio-Honig pur oder auf einem Butterbrot versetzt die Geschmacksknospen in Ekstase. Schon oft wurde der Honig der Herzings prämiert. Auf der „Honigmesse“ der bayerischen Imker erhielt der Honig aus Büchenbach die Auszeichnung „Gold 1a“, sozusagen die Platinmedaille in der Imker-Olympiade.

Aktiv in der Bildungsarbeit: Führungen für Kinder und Jugendliche wecken das Interesse für die Bienenhaltung

Gleich neben dem Imkerlehrstand befindet sich der 2001 in Kooperation mit der Stadt Pegnitz angelegte Wald- und Imkerlehrpfad „Pfaffensteig“ mit 16 Schautafeln. Anton Herzing freut sich, wenn Spaziergänger entlang dieser gut einen Kilometer langen Strecke Neues über Bienen sowie den Wald und dessen Bewohner erfahren. Der Imker möchte seine Begeisterung für die Bienenhaltung teilen. Deshalb engagiert er sich im Landkreis Bayreuth und anderen Regionen Oberfrankens ehrenamtlich in der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Allein 2018 hat Anton Herzing am Imkerlehrstand rund 20 Führungen für Kinder und Jugendliche ausgerichtet. „Die sind meistens sehr interessiert und aufgeschlossen. Und mit den Eltern kommt man auch ins Gespräch.“

Diese Art der Überzeugungsarbeit liegt dem 64-Jährigen offensichtlich. Seit er 2006 zum 1. Vorsitzender des Imkervereins Creußen und Umgebung e.V. gewählt wurde, hat sich die Mitgliederzahl versechsfacht. Heute gehören dem Verein, der sich den Grundsätzen der ökologischen Imkerei verpflichtet fühlt, 156 Mitglieder an, darunter viele junge Familien. Anton Herzing und seine Mitstreiter sehen diese Entwicklung als Bestätigung, dass ihre Angebote gut ankommen. Eine Mischung aus Fachvorträgen und Praxislehrgängen spricht sowohl erfahrene Bienenhalter als auch Neueinsteiger an. Für diese Zielgruppe ist das 2016 initiierte Programm „Mitimkern“ gedacht: Interessierte können von März bis September jeweils sonntags mit einem erfahrenen „Imkerpaten“ erste Erfahrungen mit der Bienenhaltung machen.

„GYM BEE“ am Gymnasium Pegnitz: Die UNESCO AG der Schule betreut zwei Bienenvölker

Dem Verein und seinem Vorstand liegt die Zusammenarbeit mit Schulen am Herzen. Aus einer zufälligen Begegnung auf der Landesgartenschau in Bayreuth 2016 ist das Projekt „GYM BEE“ am Gymnasium Pegnitz entstanden. Damals kam die Lehrerin Melanie Löw am Stand des Imkereiverbandes mit Anton Herzing ins Gespräch. Ein paar Monate später hatten Achtklässler im Bio-Unterricht die Idee, mit eigenen „Schulbienen“ einen Beitrag zur Biodiversität zu leisten; denn in der anerkannten UNESCO-Projektschule gehört das Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz sozusagen zum kleinen Einmaleins der Schulfamilie. Anton Herzing stellte im Frühjahr 2017 zwei Bienenstöcke auf die Dachterrasse des Gymnasiums. Gemeinsam mit Melanie Löw und ihrer Kollegin Tamara Schickel kümmern sich rund 30 Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen in der UNESCO AG um die Bienenvölker. Gecoacht werden sie von Anton Herzing. Der GYM-BEE-Honig sowie Lippenpflegestifte aus Bienenwachs sind inzwischen Verkaufsschlager auf Schulveranstaltungen. Der Erlös fließt in Bienenweiden, die rund um die Schule angelegt werden.

Nach 28 Jahren am Bauhof in Pegnitz, davon neun Jahre als Leiter, hat sich Anton Herzing im Januar 2018 aus dem Berufsleben verabschiedet. Er ist froh, dass er jetzt mehr Zeit hat für seine Bienenvölker und ehrenamtliche Aktivitäten. Außerdem haben seine Frau Maria und er nun häufiger Gelegenheit, ihre Kinder zu besuchen. Sohn Dominik lebt mit seiner Frau und drei Kindern in München. Tochter Andrea ist mit ihrem Mann und zwei Töchtern auf Mallorca zuhause.

„Warum hätte ich jemals weggehen sollen?“

Im Gegensatz zu seinen Kindern war es für Anton Herzing nie eine Option, aus seinem Geburtsort Büchenbach wegzuziehen. Er hängt am Naturpark Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst und ist froh, seinen Alltag dort zu leben, wo andere Urlaub machen: „Die kleinstrukturierte Landschaft mit ihren Hecken, Hügeln, Feldern und Streuobstwiesen ist mein Zuhause. Das freundliche Miteinander ist typisch für diese Region. Warum hätte ich jemals weggehen sollen?“

Landkreis Bayreuth

Der Landkreis gliedert sich geographisch im Wesentlichen in drei verschiedenartige Naturräume. Das nordöstliche Kreisgebiet liegt größtenteils im Fichtelgebirge, greift aber im Norden noch auf die Münchberger Hochfläche über. Der Südwesten als umfangreichster Gebietsteil wird von der nördlichen Frankenalb - bekannt als Fränkische Schweiz - eingenommen. Dazwischen erstreckt sich nordwest - südostwärts das Obermainische, in geringem Ausmaß auch das Oberpfälzer Hügelland. Der Landkreis Bayreuth umfasst damit die wohl schönsten Landschaftsteile Oberfrankens mit zwei klassischen Fremdenverkehrsgebieten: den Zentralstock des Fichtelgebirges im Norden und wesentliche Teile der Fränkischen Schweiz im Süden.

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