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Pressemitteilungen

Wirtschaft in der Metropolregion Nürnberg setzt auf Nachhaltigkeit

Mitgliederversammlung wählt Prof. Dr. Wübbenhorst für weitere drei Jahre als Vorsitzenden und berät über die Wasserstoff-Wirtschaft und Klimaschutz

Eine-Welt-Themen beherrschten die Mitgliederversammlung des Fördervereins „Wirtschaft für die Europäische Metropolregion Nürnberg“ am 12. Mai. Im Fokus standen die Perspektiven nach der Pandemie, das Thema Nachhaltigkeit sowie die Wirtschaftschancen, die sich durch einen verstärkten Klimaschutz eröffnen, insbesondere durch den Einsatz von Wasserstoff. Bei der ersten reinen Online-Versammlung bestätigten die Mitglieder den bisherigen Vorstand im Amt. Zur Wiederwahl stellten sich Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst als Vorsitzender und als stellvertretende Vorsitzende Johann Bögl, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Firmengruppe Max Bögl, Dr. Daniela Hüttinger, Geschäftsführerin des Nürnberger Hotels drei Raben sowie Christian Sendelbeck, Vizepräsident der Handwerkskammer Mittelfranken.

Auf die Rolle von Wasserstoff als Energieträger für das „defossilisierte“ Energiesystem der Zukunft ging Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Reaktionstechnik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg, Direktor des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energie und Vorstand des Zentrums Wasserstoff Bayern, in seinem Impulsvortrag ein. „Die Wasserstoff-Wirtschaft bietet für die Metropolregion Nürnberg enorme Chancen“, sagte er mit Blick auf den aktuellen Beschluss der Bundesregierung, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll. „Es ist wichtig, dass sich Unternehmen in der Metropolregion Nürnberg vernetzen, um Wertschöpfungsketten zu schließen“, sagte Wasserscheid. Gerade bei Firmen in der Region, die aktuell eng verknüpft mit Verbrennungsmotoren arbeiten, müsse ein Strukturwandel vorangebracht werden. 

Welche innovativen Ideen, Produkte und Forschungsansätze bereits heute in der Metropolregion vorhanden sind, kommuniziert die Kampagnen-Reihe „Platz für Innovationskünstler“. Die Reihe stellt Fachkräfte, Forscherinnen und Forscher sowie technikbegeisterte Menschen aus der Region vor. „Ihre Geschichten sind im Internet und als Podcast äußert erfolgreich. Doch es zeigt sich auch, dass die technologische Kompetenz, gerade im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu wenig bekannt ist. Da müssen wir intensiv weitermachen“, so Wübbenhorst.

Berichte aus den Wirtschaftskammern nahmen die konjunkturelle Lage in den Blick: Markus Lötzsch, Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken, zeigte Perspektiven für die Zeit nach Corona auf. Er berief sich auf eine Prognos-Studie als Grundlage für die Weiterentwicklung des Leitbilds Wachstum und Beschäftigung (WaBe). „Beim Blick nach vorne wird ein ganz zentrales Thema der Klimaschutz sein“, so Lötzsch. Seiner Meinung nach solle die Wirtschaft den Paradigmenwechsel als Chance erkennen und aktiv gestalten. „Im Handwerk sieht es im Großen und Ganzen gut aus“, sagte Christian Sendelbeck, Vizepräsident der Handwerkskammer für Mittelfranken. Im vergangenen Jahr hätten viele Menschen in ihr Eigenheim investiert. „Die Nachfrage nach handwerklichen Leistungen hat immens zugenommen“, so Sendelbeck. Nur im Kfz-Handwerk sowie im Messebau habe es durch die Pandemie stärkere Einbußen gegeben. Insgesamt herrsche bei den Betrieben aber eine Gesamtzufriedenheit von 75 Prozent. Vergleichbares erwarte man auch im kommenden Jahr.

Dass in der Metropolregion Nürnberg schon einige große Projekte auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen einzahlen, betonte der Ratsvorsitzende, Landrat Johann Kalb. „Es gibt Themen, die können wir effektiv nur im globalen Kontext anpacken“, unterstrich er. Im Sommer soll dazu in der Ratssitzung eine Charta für Nachhaltigkeit der Metropolregion beraten werden. Starke Projekte hat die Metropolregion in den Bereichen Ernährungswirtschaft und Wasserstoff vorzuweisen. Bundesweit erweckt der Pakt für nachhaltige Beschaffung Aufmerksamkeit. 70 Kommunen aus der Metropolregion verpflichteten sich mit dem Pakt dazu, mehr Produkte- und Dienstleistungen nach Sozial- und Umweltstandards zu beschaffen. Bisher konnten durch den Pakt 2020 kumuliert insgesamt rund fünf Millionen Euro an nachhaltigen Produkten beschafft werden.

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