Ratssitzung: Metropolregion stärkt die regionale Automobilbranche mit einer Zukunftsagentur – neue Geschäftsführung ab 2026
Die Automobilbranche in der Metropolregion, an der über 100.000 Arbeitsplätze hängen, steht unter Druck. Es droht der massenhafte Abbau gut bezahlter Jobs. Um gegenzusteuern, hat die Metropolregion Nürnberg eine Zukunftsagentur beschlossen, die die Zulieferer unterstützen soll. Die Ratsmitglieder stimmten bei ihrer Sitzung in Amberg außerdem dem neuen Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung zu. Und es wurde ein Wechsel verkündet: Dr. Thomas Koch tritt zum 1. März 2026 die Nachfolge der Geschäftsführerin Dr. Christa Standecker an.
Der Abbau von gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Automobilbranche in der Region schreitet voran. Schon jetzt müssen viele Beschäftigte um ihren Job bangen. Dabei steht Experten zufolge die große Welle an Entlassungen erst noch bevor. In Folge des Stellenabbaus dürfte auch die Kaufkraft sinken, was sich wiederum auf den Einzelhandel auswirkt.
Der Rat der Metropolregion sprach sich daher bei seiner Sommer-Sitzung dafür aus, weiterhin die regionale Automotive-Branche zu unterstützen und ihren Transformationsprozess zu begleiten. Konkret verabschiedeten die Ratsmitglieder das Zielbild „Zukunft transform_EMN 2035“, das die IHK Nürnberg für Mittelfranken in Abstimmung mit den Gewerkschaften federführend entwickelt hat. Es enthält Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Zuliefer-Industrie.
Oberbürgermeister und Landräte unterstrichen zudem, dass zur Sicherung einer guten wirtschaftlichen Entwicklung, die Einrichtung einer Zukunftsagentur für kleine und mittelständische Unternehmen notwendig sei. Sie soll die Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsideen unterstützen. Vor allem will sie Technologie-Kooperationen anstoßen und Innovationen in Zukunftsfeldern wie Medizin- und Energietechnik, Robotik, Verteidigung und Neue Materialien ermöglichen. Schon seit 2023 unterstützen Wirtschaftsförderer und Kammern gemeinsam im Projekt transform_EMN erfolgreich die Branche. Die Finanzierung der Zukunftsagentur ist bis 2026 gesichert, der Rat wird sich für eine Fortführung beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie einsetzen.
Antworten auf digitalen und ökologischen Wandel sind gefragt
Die hiesigen Unternehmen können dabei vom guten Branchen-Mix in der Region, der Kooperation mit Wirtschaftsförderungen, Kammern und Gewerkschaften sowie der hohen Technologie-Kompetenz von Hochschulen und Forschungseinrichtungen profitieren. Die Zukunftsagentur löst das erfolgreiche Projekt transform_EMN ab und soll 2026 starten.
Eng mit der Zukunftsagentur verknüpft ist das neue Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung (WaBe), das der Rat ebenso beschloss. Bereits seit 2010 gibt der Kompass die die Leitlinien für die wirtschaftliche, technologische und wissenschaftliche Orientierung der Europäischen Metropolregion Nürnberg vor. Das Leitbild ist wichtig, wenn es darum geht Fördermittel, Investitionen und Forschungseinrichtungen in die Region zu ziehen. Ziel ist es, gemeinsam Wirtschaftswachstum zu generieren und hochwertige Beschäftigungsmöglichkeiten in der Metropolregion Nürnberg zu erhalten und schaffen.
Um dieses zu erreichen, müssen Antworten auf die digitale und ökologische Transformation gefunden werden. „Die IHK Nürnberg für Mittelfranken bringt seit 2010 die relevanten Akteure zusammen und treibt die Weiterentwicklung des Leitbilds kontinuierlich voran. Wir wollen damit Marktpotenziale für die regionale Wirtschaft erschließen und zukunftsfähige Beschäftigung schaffen. Die aktuelle Überarbeitung des Leitbildes stärkt die Zusammenarbeit der regionalen Cluster und fördert gezielt die digitale und ökologische Transformation“, betonte Markus Lötzsch, stellvertretender Wirtschaftsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken.
Nächstes Kapitel in der Erfolgsgeschichte der Metropolregion
Außerdem wurde ein Wechsel verkündet:Mit Blick nach vorne wurde Dr. Thomas Koch (48) vorgestellt, der die Nachfolge der Geschäftsführerin Dr. Christa Standecker zum 1. März 2026 antreten wird. Er wechselt bereits am 1. November 2025 zur Metropolregion Nürnberg. Koch kommt von der NürnbergMesse, bei der er elf Jahre tätig war und die zu den 15 größten Messegesellschaften weltweit zählt.
„Wir freuen uns, dass wir mit Dr. Thomas Koch eine Führungspersönlichkeit mit großer Erfahrung für die verantwortungsvolle Aufgabe gewonnen haben. Gemeinsam mit allen Beteiligten wird er die Erfolgsgeschichte der Metropolregion fortschreiben und neue Impulse für die Zukunft setzen“, sagt Peter Reiß, Ratsvorsitzender der Metropolregion und Oberbürgermeister der Stadt Schwabach.
„Wir sind überzeugt, dass Dr. Thomas Koch genau die richtige Wahl für die Nachfolge von Dr. Christa Standecker und für die Gestaltung der weiteren Entwicklung ist. Er kennt die Region, verfügt über fundierte Kenntnisse in der Privatwirtschaft und hat eine internationale Perspektive“, sagt Prof. Klaus Wübbenhorst, Wirtschaftsvorsitzender der Metropolregion.
Dr. Thomas Koch gehört aktuell noch dem Executive Board der NürnbergMesse an, wo er die Themen International Business, Human Resources, Unternehmenskommunikation und -marketing sowie Recht & Versicherungen verantwortet. Er studierte und promovierte an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und war anschließend sieben Jahre bei der Industrie- und Handelskammer in Niederbayern tätig. „Sich für meine Heimat künftig in dem starken Netzwerk der Europäischen Metropolregion Nürnberg einzusetzen, ist eine sehr reizvolle Aufgabe. Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen. Denn die Erfolgsgeschichte der Metropolregion gemeinsam mit dem gesamten Team und allen Gremien fortzuschreiben, ist mir ein echtes Herzensanliegen!“, betonte Dr. Koch.
Dr. Christa Standecker gratulierte ihrem Nachfolger und unterstrich als langjährige Geschäftsführerin, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten die Arbeit für die Metropolregion in sich birgt. „Dr. Kochs Kompetenz in Kommunikation und Marketing ist sehr wichtig für unsere Kernaufgabe, die Stärkung der Anziehungskraft der Metropolregion für inter(nationale) Fachkräfte. Außerdem kann die Region von der internationalen Erfahrung und den Netzwerken Dr. Kochs profitieren. Das ist wichtig bei der Umsetzung der kürzlich erfolgten Auszeichnung der Metropolregion als „EU Innovation Valley“. Die Bewerbung um den Titel des Welterbe Agrarkultur soll schon im September bei der FAO in Rom eingereicht werden!“, sagte die Geschäftsführerin der Metropolregion, die im März 2026 den Staffelstab weiterreicht.

Der Wirtschaftsvorsitzende der Metropolregion Nürnberg Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst, der künftige Geschäftsführer der Metropolregion Dr. Thomas Koch, die jetzige Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg, Dr. Christa Standecker, und Peter Reiß, Ratsvorsitzender der Metropolregion und Oberbürgermeister der Stadt Schwabach. (v.l.n.r.; Fotograf: Michael Sommer)

Daumen hoch für das neue Leitbild Wabe (von links): Franz Stahl (stellvertretender Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg und Bürgermeister von Tirschenreuth), Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst (Wirtschaftsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg), Peter Reiß (Ratsvorsitzender der Metropolregion und Oberbürgermeister der Stadt Schwabach), Stefan Doll (Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Mittelfranken) und Dr. Udo Raab (Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken). (Fotograf: Michael Sommer)
Bilder 48. Ratssitzung der Metropolregion Nürnberg
Impressionen von der Ratssitzung in Amberg - alle Fotos: Michael Sommer






























