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Pressemitteilungen

Künstler der Metropolregion Nürnberg: Akbar Akbarpour

Akbar Akbarpour ist Maler aus Leidenschaft. Nach Stationen in der Türkei, Dänemark, München und Nürnberg lebt und arbeitet er seit den 2000er Jahren in Fürth. Die Jury des Forums Kultur wählte ihn zum Künstler der Metropolregion Nürnberg.

Akbar Akbarpours Faszination galt schon immer dem Menschen, seinem Gesicht, seiner Figur, seinen Bestrebungen. Nach dem Besuch der Kunstschule in Teheran kam er in den 80er Jahren nach längeren Aufenthalten als Maler und Schauspieler in der Türkei und Dänemark nach Deutschland. Um sich auszudrücken, zog es Akbar Akbarpour erst an die Hochschule für Fernsehen und Film nach München, wo er auch Theater spielte. Doch es war die Leidenschaft für Farben, die ihn schließlich an die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg trieb. Hier schloss er sein Studium als Meisterschüler in der Klasse der Freien Malerei bei Prof. Colditz ab.

Menschliches Zusammenleben als Inspiration

Anfang der 2000er Jahre bezog Akbar Akbarpour sein Atelier in der Kaiserstraße in Fürth in einem Hinterhaus-Backsteinbau aus der Jugendstilzeit. Hier findet er Ruhe zum Malen. Inspirationen holt er sich in den großen Metropolen wie Paris, Wien, Berlin, in denen er sich zu Hause fühlt. Dort beobachtet er das Leben der Menschen auf engstem Raum. Akbar Akbarpour bewegt, wie Menschen miteinander umgehen. In den expressiven und meist großformatigen Bildern des Malers Akbar Akbarpour finden sie sich in den unterschiedlichsten Konstellationen wieder – vom Akt über die Mehrfachperspektive in Tryptichen bis zu sich auflösenden Massen.

Wenn man seine Bilder betrachtet, denkt man darüber nach, wie und worüber sich diese Menschen austauschen. In welche Dialoge treten wir als Betrachter ein? In manchen seiner Bilder denkt man unwillkürlich an wartende und aufbrechende Menschen – Menschenmengen, in denen doch jeder für sich ist, keinen Bezug zu den anderen zu haben scheint. Akbar Akbarpours Bilder sind zeitlos. Schon vor mehr als zwanzig Jahren sind manche seiner Arbeiten entstanden, die man heute der Flüchtlingswelle von 2015 zuordnen möchte. Eines seiner großen Werke ist Liberté, in dem er einen Ausschnitt aus Delacroix‘ berühmten Freiheitsgemälde zeigt, versehen mit dem Computersymbol eines Mauszeigers.

Verschmelzende Grenzen zwischen Mensch und Natur

Malerei ist für den 59jährigen eine Lebensaufgabe. Oft arbeitet er parallel an mehreren Bildern, solange, bis es nichts mehr zu erzählen gibt. Akbar Akbarpour arbeitet mit kräftigen, leuchtenden Farben, die sich oft zu einer dunklen Masse verdichten oder von schwarz und grau kontrastiert werden. Seinen Arbeiten wohnt eine vibrierende Spannung inne, eine innere Unruhe, der Prozess des Malens scheint in seinen Bildern noch erkennbar zu sein. Unter seinen Werken – die meisten mit klassischer Ölfarbe auf Leinwand - finden sich realistische und abstrakte Malereien, figürliche Zeichnungen, flächige und pastose Arbeiten. Auch Bilder mit landschaftlichen Motiven gibt es, so auch einen Seerosen-Zyklus, aber auch Werke, in denen mal verschwimmende, mal verschmelzende Grenzen zwischen Mensch und Natur zu sehen sind. Das weite Spektrum seiner ausdrucksstarken Bilder zeigt, dass hier jemand arbeitet, der sich nicht in ein Schema pressen lässt und dennoch eine unverkennbare Handschrift hat. Akbar Akbarpour arbeitet zurzeit an dem Buch "Melting Borders" zu seinem umfassenden Werk.

Foto: Gerti Köhn

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