Zum Hauptinhalt springen
Pressemitteilungen

„Kommunen machen sich fit für Digitalisierung in der Bildung“

Die digitale Transformation ist längst auch in Klassenzimmern und VHS-Kursen angekommen: Die bayerischen Bildungsbüros der Kommunen sind zunehmend mit unterschiedlichen Facetten des digitalen Lernens und den Erwartungen aus Politik und Praxis konfrontiert. Der Fachtag der Transferagentur Bayern am Dienstag,12. Juni auf dem ehemaligen AEG-Gelände in Nürnberg bot rund 70 Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen die Gelegenheit, sich über die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung auf die verschiedenen Bildungsprozesse im lebenslangen Lernen zu informieren.

Dr. Rudolf Kammerl, Lehrstuhl für Pädagogik an der Universität Erlangen-Nürnberg und Leiter des Instituts für Lerninnovation, stellte in seinem einführenden Vortrag die Kernelemente der digitalen Transformation für den Bildungsbereich vor. „Digitalisierung meint auf der individuellen Ebene die ‚digitalen Kompetenzen‘, die jede und jeder Einzelne braucht, um auch zukünftig an der Gesellschaft teilzuhaben.“ Zusätzlich werden Anforderungen an Ausstattung und Arbeitsorganisation in den kommenden Jahren Chancen für kommunale Bildungsinstitutionen eröffnen: Regionale Anbieter könnten Ihren Kundenkreis oder auch ihr Angebotsspektrum erweitern, indem z.B. ländliche Volkshochschulen hochkarätige Redner online in die Diskussion zuschalten. Dr. Kammerl merkte zudem kritisch an: „Mit der digitalen Transformation stellen sich Fragen nach Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe neu: Um einer digitalen Spaltung vorzubeugen, darf der Fokus nicht allein auf dem Zugang zu schnellem Internet liegen. Es muss um höhere Kompetenzen im Umgang mit Informations- und Kommunikationsmitteln gehen. Dazu sind Investitionen in Didaktik und Weiterbildung notwendig.“

Die Bildungsbüros können eine Schlüsselrolle bei der strategischen Weiterentwicklung der kommunalen Bildungslandschaft einnehmen, wenn sie das Thema Digitalisierung als Chance begreifen. Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg, betont dabei, „dass ein kommunales Bildungsmanagement die Entscheidungsträger dabei unterstützen kann, sich auf die Entwicklungen der digitalen Transformation vorzubereiten. Durch digitale Bildungsangebote bleiben Städte und Landkreise attraktiv für Fachkräfte. Insbesondere periphere Regionen könnten dabei von digitalen Lernformen profitieren, da die Bürgerinnen und Bürger nicht immer zur nächst gelegenen Stadt pendeln müssen.“

In vier parallelen Foren betrachteten die Teilnehmenden am Nachmittag die digitale Transformation aus der Sicht von wichtigen Bildungsorganisationen des lebenslangen Lernens. Zentrale Fragenstellungen waren dabei: Wie können Kindertageseinrichtungen Kindern einen sichern Umfang mit digitalen Medien ermöglichen und Eltern Orientierung hierzu geben? Mit welchen Strategien reagiert Schule auf die aktuellen Herausforderungen der digitalen Transformation? Was sind die zukünftigen Kompetenzanforderungen an Arbeitnehmer und wie gehen Lernorte der beruflichen Bildung damit um? Welche Projekte und Erfahrungen haben die Volkshochschulen angesichts der digitalen Lernwelten bisher gemacht? Informationen aus erster Hand lieferten Fachexpertinnen und -experten aus Wissenschaft und Praxis.

Im anschließenden Fachdialog tauschten sich die Teilnehmenden mit den Experten aus und berichteten von den bisherigen Erfahrungen und ersten Lösungsansätzen aus ihrer Kommune. Unter dem Hashtag #DKBMdigital wurde der Austausch zudem über eine Tweetwall digital erweitert. So konnten auch Interessierte, die nicht am Fachtag teilnehmen konnten, an der Diskussion teilhaben. Weitere Informationen bot ein Thementisch mit aktuellen Publikationen zum Themenfeld Digitalisierung und Bildung.

Der Fachtag wurde von der Transferagentur Bayern für kommunales Bildungsmanagement, Regionalbüro Nord, die in der Geschäftsstelle der Metropolregion Nürnberg angesiedelt ist und seit August 2014 vom BMBF gefördert wird, vorbereitet. In der inhaltlichen Ausgestaltung wurden Themen aufgegriffen, die aus bilateralen Beratungsgesprächen mit den Kommunen und aus einem ersten Workshop Ende 2017 resultierten. Weitere spezifische Folge-Veranstaltungen sind vorgesehen.

Lade Daten Loading...