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Vivienne Olive

Die promovierte Komponistin und ehemalige Hochschulprofessorin für Musiktheorie Prof. Dr. Vivienne Olive ist Künstlerin des Monats November der Metropolregion.

Das Werk der Komponistin Vivienne Olive zeichnet sich durch stilistische Vielfalt, strukturelle Klarheit und eine oft ausgeprägte klangliche Sensibilität aus. Sie zeigt sich in ihrem Schaffen stets experimentierfreudig und offen für neue Ausdrucksformen. Ihre Werke umfassen verschiedene Gattungen, von Solowerken über Kammermusik bis hin zu Vokal- und Orchesterkompositionen. Als Mitbegründerin des Forums für Neue Musik in Nürnberg und engagierte Vertreterin der Frauenbewegung in der Musik setzte sie sich für die Sichtbarkeit von Komponistinnen ein. Ihre Musik ist nicht selten durch eine bewusste Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen oder interkulturellen Themen geprägt.

Musikalischer Werdegang von London bis Nürnberg

Dr. Vivienne Olive wurde 1950 in London geboren. Bereits früh erhielt sie Klavier- und Musiktheorieunterricht und studierte zunächst Cembalo und Orgel am Trinity College of Music in London. Ab 1968 setzte sie ihre musikalische Ausbildung an der University of York fort und spezialisierte sich dort auf Komposition, unter anderem bei Bernard Rands. Weitere prägende Studien folgten bei international renommierten Komponisten wie Franco Donatoni (Mailand), Roman Haubenstock-Ramati (Wien) und Klaus Huber (Freiburg). 1975 promovierte sie in Komposition an der University of York. Parallel dazu vertiefte sie ihre Kenntnisse im Cembalospiel bei Stanislav Heller in Freiburg.

Vivienne Olive wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Leni-Neuenschwander-Preis beim GEDOK-Wettbewerb für Komponistinnen, dem Stuttgarter Förderungspreis sowie dem Kompositionspreis der Stadt Hameln für Werke für Jugendorchester.

Seit 1979 lebt sie in Deutschland und war bis 2017 als Professorin für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Nürnberg tätig. Von 1993 bis 1995 verbrachte sie zwei Jahre in Australien, wo sie an der James Cook University (North Queensland) lehrte und das Festival Contempofest Townsville 94 ins Leben rief und leitete. 2004 war sie "Composer in Residence" in Bundanon, New South Wales. Von 2014 bis 2021 leitete sie außerdem das Brixworth Music Festival in England. Sie war Gründungsmitglied und ist im erweiterten Vorstand der internationalen Forschungsstätte „Archiv Frau und Musik“ in Frankfurt am Main.

Portraitkonzert an der Hochschule für Musik Nürnberg: Fünf Jahrzehnte kreatives Schaffen im Fokus

Zur Würdigung des kompositorischen Schaffens von Vivienne Olive wird die Hochschule für Musik Nürnberg im laufenden Studienjahr ein Portraitkonzert ausrichten. Dabei werden Werke aus fünf Jahrzehnten vorgestellt, die die stilistische Vielfalt und die künstlerische Entwicklung der Komponistin hörbar machen. Der Eintritt zu diesem Konzert im Orchestersaal der Hochschule ist frei.

Text: Anna Körber, Hochschule für Musik Nürnberg

Foto: Prof. Volker Blumenthaler

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