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Sophie Innmann

Künstlerin der Metropolregion Nürnberg im Oktober 2025

Das Forum Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg hat die bildende Künstlerin Sophie Innmann aus Hof zur Künstlerin der Metropolregion im Oktober 2025 gewählt.

 

Sophie Innmann ist bildende Künstlerin, Kuratorin und Kunstvermittlerin gleichermaßen. Sie schloss ihr Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe als Meisterschülerin von Leni Hoffmann 2014 ab. Seither arbeitet sie an verschiedenen Orten. Projektbezogene Arbeitsaufenthalte waren Paris, Barcelona, Minneapolis, Moskau, Yogyakarta, Plovdiv, Elefsina oder Berlin. Zuletzt lebte sie zu Jahresbeginn einige Wochen auf dem Galerieschiff des Kunstvereins Würzburg. Dieser Aufenthalt mündete in der Ausstellung „Rohdichte“ (bis 12.10.2025) dort.

Sie interessiert sich für Netzwerkstrukturen, die Archivierung von Aktionen, Zustände des Erscheinens und Verschwindens. Ihre Arbeit manifestiert sich in verschiedenen Medien. Seit 2019 erforscht sie mit ihrem Kunstlieferdienst „GoArtist“ neue Wege, zeitgenössische Kunst zu erleben und versucht, einen kritischen Diskurs zum Thema „digitaler Konsum“ zu initiieren.

Eine ihrer jüngeren Arbeiten realisierte sie im Schwarzwald und im Hofer Stadtpark Theresienstein. Aus präparierten Vogelnistkästen konnten Spaziergänger und in großer Zahl auch Menschen, die extra dafür den Wald aufsuchten, kein Vogelzwitschern hören, dafür gepfiffene Melodien, die sie vorher mit unterschiedlichsten Akteuren unter der Fragestellung „was ist Heimat“ aufgenommen hatte.

Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, der Kunsthalle Basel, dem Museum of Modern Art Moskau und dem Kunstmuseum Stuttgart. Im Jahr 2020 erhielt sie das Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn, 2026 wird sie mit Atelier Mondial für künstlerische Forschung nach Armenien reisen.

Bemerkenswert ist ihr Vermittlungsansatz, der im Projekt ANTHROPOZÄNTA wirksam wird. Es ist ein Residenz- und Ausstellungsformat zeitgenössischer Kunst, welches sich mit den vielfältigen Erscheinungen, Verbindungen und Konsequenzen nicht-menschlichen und menschlichen Daseins auseinandersetzt. 2013 startete sie das Projekt mit Kommilitonen aus Karlsruhe. Damit gehörten die Studierenden weltweit zu den ersten, die sich mit der damals noch jungen Thematik auseinandersetzten. Sie lieferten so Impulse für nachfolgende Ausstellungen großer Ausstellungshäuser, wie z.B. dem ZKM in Karlsruhe. Heute leitet sie die ANTHROPOZÄNTA zusammen mit Daniel Vollmond, einem Kollegen, der in Basel lebt und ebenfalls in der Region Hof aufwuchs.

Für vier Wochen wird eines der leerstehenden Ladenlokale in der Hofer Innenstadt temporär mit multimedialen künstlerischen Arbeiten sowie Veranstaltungen wie Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden belebt: internationale Künstler*innen entwickeln neue Werke, eigens für die Region. Während ihres Aufenthalts hier im Sommer sammeln sie Eindrücke und verarbeiten diese in künstlerischen Reaktionen auf die Region und ihre soziopolitische, wirtschaftliche und ökologische Geschichte sowie ihre Einbettung in den globalen Kontext. Dabei versteht sich ANTHROPOZÄNTA als offenes Format, welches Diskurs, Begegnung, Vernetzung und Gemeinschaft fördern möchte sowie kostenlos und für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist.

Die Urkunde wird bei der Eröffnung der ANTHROPOZÄNTA am Montag, 20.10.2025, 18 Uhr von Oberbürgermeisterin Eva Döhla, der politischen Sprecherin der Europäischen Metropolregion Nürnberg, überreicht.

https://sophieinnmann.com/

https://anthropozaenta.org/

www.goartist.de

2019 startete Sophie Innmann ihren Kunstlieferdienst GoArtist https://www.goartist.de/, Foto: Ika Nurcahyani

Rohdichte, 2025, geöffneter Schiffsboden, entnommene Holzplanken, 6-Kanal Audioinstallation, Verstärker. Ausstellungsansicht Sophie Innmann, Rohdichte, Kunstverein Würzburg 2025. Zu sehen bis 12.10.2025, Foto: Sophie Innmann

The Shrine (Icon), 2023, Biertische, 300 x 220 cm, Ausstellungsansicht sitting in a tin can, Galerie peripherie Tübingen 2023, Foto: Sophie Innmann

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