Staatsempfang für 20 Jahre Metropolregion Nürnberg: Innenminister Herrmann lobt Zusammenschluss als tolle Erfolgsgeschichte
Mit einem feierlichen Staatsempfang in München hat die Metropolregion Nürnberg ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur würdigten die Verdienste der Region als Innovationsmotor und Lebensraum mit hoher Lebensqualität – und als starken Pfeiler des Freistaats Bayern.
„Der Zusammenschluss blickt auf eine einmalige Erfolgsgeschichte zurück. Die Metropolregion Nürnberg ist und bleibt ein bedeutender Motor für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung. Sie steht beispielhaft für die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit Bayerns - und das weit über unsere Landesgrenzen hinaus!", betonte Innenminister Joachim Herrmann beim Staatsempfang in der Münchner Residenz. Neben der hervorragenden wirtschaftlichen Entwicklung hob Minister Herrmann hervor, dass die Region ein hohes Maß an Lebensqualität biete, weil es gelungen ist, „die Städte und Gemeinden mit einer ausgezeichneten Infrastruktur, vielfältigen Freizeitangeboten und einer lebendigen Kulturszene attraktiv zu gestalten. Da ist etwas ganz Tolles im Gange!“
Die Europäische Metropolregion Nürnberg wurde 2005 als freiwilliger Zusammenschluss regionaler Akteure und Akteurinnen gegründet, um als Allianz gemeinsam die Herausforderungen einer globalisierten Welt anzunehmen. Die Metropolregion umfasst heute rund 3,6 Millionen Einwohner und erstreckt sich über Mittel- und Oberfranken sowie Teile Unterfrankens, der Oberpfalz und Thüringen. Sie ist eine von elf deutschen Metropolregionen und zählt zu den wirtschaftsstärksten Räumen in Deutschland. Im Jahr 2024 wurde die Metropolregion von der EU-Kommission für ihre Innovationskraft als “EU Regional Innovation Valley“ ausgezeichnet.
Menschen und ihre Ideen stehen im Mittelpunkt
Peter Reiß, Ratsvorsitzender und Oberbürgermeister der Stadt Schwabach, hob in München hervor: „Unsere Metropolregion ist mehr als ein geografischer Raum – sie ist ein lebendiges Netzwerk von Menschen, Ideen und Chancen. Wir haben in den letzten 20 Jahren gezeigt, dass Kooperation über Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg funktioniert und Zukunft gestaltet.“Auch Wirtschaftsvorsitzender Prof. Klaus L. Wübbenhorst betonte die Dynamik der Region: „Hier entstehen Technologien von morgen, getragen von starken und innovativen Unternehmen und Forschungsexzellenz, die wiederum eng vernetzt sind! Das zeigen unsere TOP 10 Erfolge: der Verkehrsverbund VGN, das Projekt transform_EMN für unsere Automobilzulieferer, das Medical Valley, regionale Imagekampagnen, das EU Innovation Valley oder auch der Klimapakt 2030plus. Da helfen viele mit: unsere Kommunen, Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen, die Bezirke, die Bezirksregierungen, Bundesministerien und auch der Freistaat Bayern. Dafür danken wir dem Wirtschaftsministerium, dem Landwirtschaftsministerium und dem Heimatministerium.“
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König freute sich über den Zusammenhalt: „Die Europäische Metropolregion Nürnberg ist der Zusammenschluss vieler, die ein Ziel eint: Wir bringen gemeinsam die Region voran – mit großen Städten und ländlichen Räumen. Wir bieten Innovation, Lebensqualität und Zukunft. Unser Motto ist daher: Kommen. Staunen. Bleiben.“ Die Herausforderungen bleiben schließlich groß. „Die Transformation der Automobilbranche, Energie- und Mobilitätswende sowie Digitalisierung und Nachhaltigkeit fordern regionale Kooperationen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, kooperieren auch Unternehmen verstärkt untereinander sowie mit unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen“, erklärte Dr. Christa Standecker. Die Geschäftsführerin der Europäischen Metropolregion Nürnberg wurde an dem Abend mit dem Metropolregion-Award ausgezeichnet, als starke, treibende Kraft an der Spitze in den vergangenen 20 Jahren.
Jubiläumsbier ist ein "echtes Stück Metropolregion"
Das bunte Programm des Staatsempfangs spiegelte wider, wofür die Metropolregion Nürnberg seit zwei Jahrzehnten steht: Bodenständigkeit und Fortschritt, hohe Lebensqualität und Innovationskraft. Zum Auftakt wurde das von Brauern aus Franken und der Oberpfalz eigens für das Jubiläum gebraute Jubiläumsbier StadtLandProst vorgestellt. Das Jubiläumsbier, in dem nur Zutaten und Handwerk aus der Heimat steckten, sei ein „echtes Stück Metropolregion“, sagte Dr. Christa Standecker stolz. Dr. Ulrich Maly, Alt-OB von Nürnberg und Gründervater des Zusammenschlusses, verglich das Bier mit der Erfolgsgeschichte der Metropolregion: „Die Metropolregion ist wie ein Bier – am Ende kommt ein Produkt heraus, das man im Leben braucht“, erklärte er.
Exemplarisch vor Augen führten dies 19 Produkthoheiten, von der Altmühltaler Lammkönigin über die bayerische Bierkönigin bis zur Holzfee. Sie zeigten mit ihrer Fülle an regionalen Genüssen und Waren, was ihre Heimat ausmacht: Produkte höchster Güte, die in einer intakten, kleinteiligen Landwirtschaft und einer traditionsreichen Kulturlandschaft wachsen und für eine nachhaltige Ernährung sorgen. Mit diesem Schatz bewirbt sich die Metropolregion Nürnberg als erste Region Deutschlands um den Titel Welterbe Agrarkultur.
Natürliche Wurzeln: Region bewirbt sich um Titel „Welterbe Agrarkultur“
„Das Agrarkulturerbe zeigt, dass unsere Lebensqualität nicht nur auf wirtschaftlichem Erfolg beruht, sondern auf der Pflege unserer kulturellen und natürlichen Wurzeln. Es ist das Fundament einer Region, die ihre Herkunft kennt und ihre Zukunft gestaltet“, unterstrich Klaus Peter Söllner, Landrat von Kulmbach und Sprecher des Beirats für die Bewerbung. Mit dem Titel wolle man die Aufmerksamkeit auf ihre starke Land- und Ernährungswirtschaft mit ihren 100.000 Beschäftigten in der Region lenken.
Gleichzeitig zeigte der Staatsempfang, wie wichtig die Metropolregion für Bayerns Wettbewerbsfähigkeit ist. „Wir sind stolz auf die Auszeichnung als EU Innovation Valley, ein Titel, der von der Europäischen Kommission vergeben wurde: Die Metropolregion gehört zu den Top Technologieregionen in Europa. Wir brauchen technologische Innovationen, um die Transformation voranzutreiben, dazu haben wir eine Zukunftsagentur beschlossen. Um auch europäische Fördermittel in die Region zu holen, macht ein EU Innovation Office für Nordbayern Sinn“, sagte Dr. Oliver Bär, Landrat von Hof und Politischer Sprecher des Forums Wissenschaft. Bislang flössen lediglich 15 Prozent der öffentlich finanzierten F&E-Fördermittel nach Franken und in die Oberpfalz.
Zum Abschluss gab es ein symbolisches Geschenk für Innenminister Joachim Herrmann, einen blauen Hoodie mit der Aufschrift „Obacht! Diese bayerische Region könnte dich packen“. Mit dem Mitbringsel verbunden war der Wunsch nach regelmäßigen Gesprächen mit der Bayerischen Staatskanzlei und der Wille, gemeinsam anzupacken.

Gemeinsam unterstrichen sie die Schlüsselrolle der Metropolregion für Bayerns Wettbewerbsfähigkeit: Markus Lötzsch, Geschäftsführer der IHK Mittelfranken für Nürnberg und Fachlicher Sprecher des Forums Wirtschaft & Infrastruktur, Marion Grether, Leiterin des Zukunftsmuseums Nürnberg, sowie Landrat Dr. Oliver Bär, Landrat von Hof und Politischer Sprecher des Forums Wissenschaft. Foto: Simon Geiger

Innenminister Joachim Herrmann (2. von links) präsentiert sein Geschenk, einen blauen Hoodie, den ihm Prof. Klaus L. Wübbenhorst (li.), Dr. Christa Standecker und Peter Reiß überreichten. Foto: Simon Geiger

Umrahmt von Königinnen, Prinzessinnen und Feen (von links): Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, Staatssekretär Martin Schöffel vom bayerischen Finanz- und Heimatministerium und Kulmbachs Landrat Klaus Peter Söllner sowie Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion (rechts im Bild), präsentieren die Bewerbung der Region als Welterbe Agrarkultur. Foto: Simon Geiger