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Pressemitteilungen

3. Fair Trade Werkstatt der Metropolregion Nürnberg

3. Fair Trade Werkstatt der Metropolregion Nürnberg setzt Akzente: 80 Teilnehmende wollen die nachhaltige öffentliche Beschaffung weiter ausbauen.

Ob im Bauhof, im Klärwerk oder auf Grünanlagen – nachhaltige Arbeitskleidung für kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist auf dem Vormarsch. Das zeigte die Erfassung nachhaltiger Beschaffungen, an der sich für das Haushaltsjahr 2021 insgesamt 35 Städte, Gemeinden und Landkreise beteiligten und in der Textilien eine wichtige Rolle spielen. Mit der Frage „Wie können wir gemeinsam die öffentliche Beschaffung noch nachhaltiger gestalten?“ befassten sich rund 80 Teilnehmende aus Kommunalverwaltungen, kommunalen Eigenbetrieben und Agenda-Gruppen der Region am 30. September in der Gastgeberstadt Nürnberg.

Ehrung von vier Kommunen

„Nürnberg ist seit 12 Jahren Fairtrade Stadt und seit Anfang 2020 aktiv beim Pakt für nachhaltige Beschaffung dabei. Mit diesem Pakt setzen die Kommunen der Metropolregion Nürnberg ein Zeichen für den Fairen Handel und nachhaltige Beschaffung. Im letzten Jahr haben 35 Kommunen nachweislich 8,8 Millionen Euro nach sozialen und ökologischen Kriterien nachhaltig eingekauft.“, so Britta Walthelm, Geschäftsführerin Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg und Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg. Geehrt wurden bei der Fair Trade Werkstatt die Kommunen, die bei der Erfassung im kommunalen Vergleich besonders erfolgreich abgeschnitten haben: die Stadt Fürth, Markt Roßtal sowie die Städte Nürnberg und Neumarkt i.d.OPf.

In Markt Roßtal ist faire Arbeitskleidung bei rund 25 kommunalen Mitarbeitenden im Bauhof, im Klärwerk und im Wasserwerk sowie bei dem Liegenschaftshausmeister im Einsatz. Die Gemeinde wählte einen Hersteller aus, der Mitglied in der Stiftung Fair Wear Foundation (FWF) ist. Diese Stiftung wird von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Handels- sowie Herstellerorganisationen getragen. Ziel ist, die Arbeitsbedingungen in Unternehmen der Textilindustrie, vor allem Nähbetrieben, weltweit zu verbessern.

270 Mitarbeitende der Stadt Fürth in der Abfallwirtschaft, dem Grünflächenamt und Tiefbauamt tragen nachhaltig beschaffte Arbeitskleidung. Die Produkte sind mit dem staatlichen Siegel Grüner Knopf ausgezeichnet. Der Baumwollanteil der Kleidung beträgt über 50 Prozent, die Baumwolle stammt aus dem Fairtrade Baumwollprogramm über das die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bäuerinnen und Bauern verbessert werden. Bei der Beschaffung wurde außerdem die ökologische Nachhaltigkeit des Unternehmens einbezogen, etwa für CO2-Neutralität oder die Zertifizierung mit einem Umweltmanagementsystem.

Die Stadt Nürnberg hat Arbeitskleidung für rund 300 Beschäftigte der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) beschafft. Die Kleidung wurde als Mietmodell ausgeschrieben, so dass ein externer Anbieter die regelmäßige Wäsche und Pflege der Kleidung übernimmt. Als Mindestkriterien wurde bei der Beschaffung zum einen auf schadstofffreie Textilien durch den Standard 100 von OEKO-TEX gesetzt sowie auf die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation. Im Rahmen der Wertungskriterien wurden zudem höherwertige Gütesiegel mit zusätzlichen Punkten positiv berücksichtigt.

Wegbereitend für den Einsatz nachhaltiger Textilbeschaffung war die Stadt Neumarkt i.d.OPf., die bereits seit 2019 auf fair produzierte Arbeitskleidung setzte und sich seit vielen Jahren für den Fairen Handel als erste Fairtrade Town in Bayern einsetzte.

Werkstatt mit abwechslungsreichem Programm

Die Werkstatt bot ein abwechslungsreiches Programm aus Workshops und Infoständen, unter anderem zu fairem Stadtmarketing, nachhaltigem Veranstaltungsmanagement und Wegen zu einer klimaneutralen Verwaltung. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die Projektförderung von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Auch die Veranstaltungspartner Fairtrade Deutschland und das Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung in Bayern gestalteten den Tag aktiv mit.

Das nächste Veranstaltungshighlight steht bereits fest – beim 3. Fair Trade Gipfel der Metropolregion am 05. Oktober 2023 in der Stadt Fürth wird Bilanz zu vier Jahren Pakt zur nachhaltigen Beschaffung gezogen. Am gleichen Tag wird in Fürth die bundesweite Auszeichnung ‚Hauptstadt des Fairen Handels‘ von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt verliehen, da aktuell die Stadt den Titel trägt.

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