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Thomas Paulmann

Schauspieler, Filmemacher und Schriftsteller. Das Forum Kultur in der Europäischen Metropolregion Nürnberg nominiert im April 2021 den Schauspieler, Filmemacher und Schriftsteller Thomas Paulmann als Künstler der Metropolregion Nürnberg. Die Jury des Forum Kultur kürt regelmäßig herausragende Künstlerinnen und Künstler aller Sparten, die in der Metropolregion leben und wirken, und stellt sie der Öffentlichkeit vor.

Insgeheim ist die Schauspielerei für den 1983 in Bayreuth geborenen Thomas Paulmann schon immer Mittelpunkt seiner künstlerischen Leidenschaft. Parallel zu Grundschule und Gymnasium spielt er als Kind und Jugendlicher Theater, wo immer möglich.

Ein Deutsch- und Musikstudium für das Realschullehramt an den Universitäten von Bayreuth und Bamberg sollte seine Lebensgrundlage sein, um sich nebenberuflich dem Theater und der Schriftstellerei widmen zu können. Während dieser Zeit schauspielert er an der Studiobühne, dem Brandenburger Kulturstadl und am Deutsch-französischen Forum in Bayreuth, ist tätig im Bamberger Improvisationstheaterensemble Pipperlapupp und bei verschiedenen Kurzfilmproduktionen. Nach dem Staatsexamen jedoch steht sein Entschluss fest: Er will versuchen, binnen dreier Jahre in Berlin vom Schreiben seiner Dramen leben zu können, parallel begleitet vom Improtheater. 2009 erhält er sogar den 2. Preis des BDAT-Autorenwettbewerbs für sein Stück „Königskinder“, verschiedene Uraufführungen seiner Stücke folgen. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel, geht er von 2011 bis 2018 in den Schuldienst. In dieser Zeit baut er das Ensemble „Ernst von Leben“ mit auf, das seit 2016 fester Bestandteil im Spielplan des ETA Hoffmann-Theaters in Bamberg ist und seit 2019 in den Stadttheatern Coburg und Fürth auftritt. Außerdem arbeitet er sich in das Medium Film ein.

Seit 2019 lebt er mit seiner Familie in Neumarkt. Paulmann sucht Kontakte zur dortigen (Subkultur-) Szene und will Theater, Film und besonders Improtheater in der Stadt arrivieren, als ein ungewohntes Moment darstellender Kunst: Körperbilder und Sprache aus dem Augenblick heraus zu entwickeln, auf die Mitspieler zu reagieren, die Zuschauer zu entführen in abstruse und doch der Wirklichkeit sehr nahe Welten. Ernste Vorgaben aus dem Publikum mutieren zu witzigen Themen im Sinne der Komödien des großen Dramaturgen Molière und leben von der Spontaneität der Akteure. Überraschendes geschieht, der Ausgang stets ungewiss. Ein Gegenpol zum klassischen Regietheater z.B. von Yasmina Reza, das Thomas Paulmann jedoch ebenso schätzt.

Zusammen mit dem Autoren Andreas Thamm und dem Kontrabassisten Stephan Goldbach tritt er seit 2018 in der Metropolregion Nürnberg als musikalische Lesebühne namens „Heimorgel“ auf; dort werden neue Texte und aktuelle literarische Themen tiefsinnig-unterhaltsam vorgetragen.

Seine neu gegründete freie Improtheatergruppe „Ensemble Plan: los!“ wartet auf Lockerungen, um nach ersten Proben endlich in Neumarkt debütieren zu können, er selbst, um Bodo Wartkes „König Ödipus“ solo zu spielen, was vermutlich in Zeiten der Pandemie noch dauern dürfte.

In seiner Theaterarbeit verfolgt Paulmann das Ziel, das bestehende Angebot auszubauen und neue Akzente sowohl in Sachen Schauspielerei als auch Film im kulturellen Leben der Stadt zu setzen, auf die man schon heute gespannt sein kann. Mit dem Ensemble „Ernst von Leben“ plant Paulmann nun einen Auftritt Anfang 2022 in der kleinen Oberpfälzer Metropole. Seine engagierte, frische Haltung zum Theaterspiel und seine kreative Ausdauer bewog die Jury, Thomas Paulmann zum Künstler der EMN zu küren.

Barbara Leicht M.A.
Kulturamtsleiterin Stadt Neumarkt i. d. OPf.

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