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Immo Buhl

Immo Buhl – Pionierin des Modern Dance in Nürnberg– ist die 100. Künstlerin des Monats

Als Tochter einer Tänzerin und eines Pianisten geboren, besuchte Immo Buhl zunächst die Waldorfschule in Nürnberg, bevor sie ihre erste Ausbildung als Tänzerin in der Loheland-Schule (nach Bess M. Mensendieck) erhielt. Stark beeinflusst von einem mehrjährigen Aufenthalt in Westafrika, ihrer darauf folgenden Ausbildung in der Martha-Graham-Technik und weiteren Studien, gründete sie bereits 1976 in Fürth die IMMO BUHL-IMOTION DANCE COMPANY & SCHOOL OF CONTEMPORARY DANCE. Der Name der Gruppe leitete sich ab aus dem ungewöhnlichen Vornamen von Immo und dem engl. Begriff „motion“, also „Bewegung“: Eine tolle Chance für viele junge Tänzerinnen und Tänzer, erste Erfahrungen im Bereich Modern Dance zu sammeln und eine entsprechende Berufsausbildung zu absolvieren. Später erfolgte dann der Umzug nach Nürnberg. Viele ehemalige Schülerinnen bereichern nach wie vor die Tanzszene in der Metropolregion, so dass Immo Buhl ohne weiteres als „Pionierin des Modern Dance“ in der Metropolregion gelten kann. Für einige Jahre verlegte Immo Buhl zusammen mit ihrer Tochter, der Tänzerin Lará Buhl, Schule und Company nach Regensburg, inzwischen liegt das Hauptquartier wieder in Nürnberg, mit einer Dependance in Velburg.

Aktuell hat sie mit der seit 2012 von ihrer Tochter Lará Buhl geleiteten Immo Buhl School of Dance, deren künstlerische Leitung sie immer noch selbst innehat, ihr nagelneues Studio in Nürnberg (Neubleiche 8) bezogen. Das Studio mit der angegliederten Schule für Laien und professionelle Ausbildung in Bühnentanz und Tanzpädagogik ist gleichzeitig Heimat der Immo Buhl Dance Company – The Dance Innovation by Immo Buhl. In ihrer Tochter hat Immo Buhl nicht nur eine würdige Nachfolgerin als Leiterin der Schule gefunden, sondern auch dafür gesorgt, dass der von ihr entwickelte Tanzstil und die damit einhergehende, nach Immo Buhl benannte Tanztechnik in ihrem Sinne weitergeführt wird.

Tanz als Lebensäußerung und Lebensaufgabe

In Immo Buhls künstlerischen Produktionen vereinen sich solides handwerkliches Können und immense Bewegungsphantasie mit anspruchsvollen Themen und geistiger Durchdringung. Vom Publikum fordert sie ein neues Wahrnehmen, Sehen und Verstehen von Tanz als Kunst und allumfassendes Lebensprinzip. Besonders hervorzuheben ist dabei die Natürlichkeit des Bewegungsausdrucks, aus der heraus intensive Choreographien entstehen, die präzise bis ins kleinste Detail ausgeformt sind. So entsteht eine Poesie der Bewegung, ein Übereinkommen von innerer und äußerer Bewegung als Ausdruckstanz im wahrsten Sinne des Wortes.

Immo Buhl initiiert in ihren Produktionen immer wieder internationale Begegnungen, so z. B. mit der finnischen Sängerin Leena Laurenkaari, dem afrikanischen Trommelkünstler Manzan Kouadio, dem argentinischen Filmemacher Abel Penalba und natürlich den Tänzerinnen und Tänzern verschiedenster Herkunft, die Teil der Immo Buhl Dance Company sind. Gastspiele führten Immo Buhl und die Company ins In- und Ausland. So wurde sie für die Deutschlandtournee „Grüne Raupe“ von Fritz Rau engagiert und stand u. a. mit Konstantin Wecker, Udo Lindenberg und Gianna Nannini auf der Bühne. Zum 50. Jahrestag der Machtergreifung führte sie ihr großes Tanzdrama „Angst“ auf der Freilichtbühne St. Katharina in Nürnberg auf. Eine Auftragsproduktion des Nürnberger Kulturamtes, mit der sie anschließend erfolgreich auf Tournee war. Auch ihr Stück „Die Stunde Null“ wurde u. a. als Auftragsproduktion der Stadt Nürnberg in der Tafelhalle uraufgeführt.

Die bisher über 200 eigenen Tanzstücke zeigen die Kreativität und Produktivität der weit über die Grenzen der Metropolregion hinaus bekannten Tänzerin, Choreographin und Pädagogin Immo Buhl, die trotz vielfältiger internationaler Bezüge ihre künstlerische Heimat in Nürnberg hat. Dort wird seit 2009 der von ihr gegründete Buhl Dance e.V. als eingetragener, gemeinnütziger Verein geführt.

In ihrer neuesten Produktion „Es sind noch Lieder zu singen jenseits der Menschen“ (Paul Celan) thematisieren Immo Buhl und Lará Buhl die Hoffnung auf Veränderung als rettendes Prinzip und Botschaft an die Menschheit. Die nächsten Vorstellungen sind am 15. September 2018 in Velburg (Theater im Kolpinghaus) sowie am 6. Oktober, 10. November und 1. Dezember 2018 in Ansbach (Karlshalle).

www.buhl-dance.com

Text: Renate Reitinger, Hochschule für Musik Nürnberg
Foto: Immo Buhl

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