Arnd Rühlmann
Künstler der Metropolregion im Juni 2025
Es gibt Künstler, die Bühnen erobern – und es gibt Künstler, die ganze Städte verzaubern. Arnd Rühlmann gehört zweifellos zur zweiten Kategorie. Mit einem schier unerschöpflichen Repertoire, einer glühenden Leidenschaft für das Theater und einem messerscharfen Blick auf die Welt um ihn herum ist er eine Ausnahmeerscheinung – nicht nur in Bamberg, sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Heute ehren wir ihn als Künstler der Metropolregion Nürnberg – eine Auszeichnung, die kaum verdienter sein könnte. Denn wer, wenn nicht dieser Tausendsassa, der das Theater lebt, das Wort liebt und dem Widerspruch ein Bühnenbild gibt?
Schon 2020 wurde ihm der Bayerische Kulturpreis verliehen – eine Anerkennung für ein Werk, das stets zwischen Tiefgang und Tusch, Tragik und Travestie, Theater und Tatkraft oszilliert. Ob als mahnender Bruder Ignazius bei der Fastenrede, der den Wichtigen und Wichtigtuern unserer Gesellschaft pointiert die Leviten liest – oder als schillernde Diva Hanuta Gonzales, die sich singend und sinnlich durch das nächtliche Bamberg bewegt: Arnd Rühlmann ist nie bloß Rolle – er ist Haltung.
Er durchleuchtet als Krimi-Erzähler „Leichen im Keller“ in seinem „nana“-Theater am Kaulberg mit Humor und Tiefe die dunklen Winkel menschlicher Natur, begeistert als Schauspieler am Dehnberger Hoftheater und lässt in seiner Kolumne in der Fränkischen Nacht kein Blatt vor den Mund – und auch kein Thema unbeleuchtet. Rühlmann spricht aus, was andere verschweigen, zeigt, was andere übersehen, und bleibt dabei immer eines: ein künstlerischer Freigeist mit Rückgrat.
Sein Werk ist ein Spiegel – schillernd, scharf, subversiv. Und genau deshalb ist er nicht nur ein Künstler der Metropolregion – er ist ein Künstler für diese Region: unbequem, unterhaltsam, unverzichtbar. Arnd Rühlmann bereichert unsere Kultur, unsere Stadt, unsere Metropolregion und unser Denken.
Ulrike Siebenhaar
Referentin für Kultur, Welterbe und Tourismus der Stadt Bamberg

Foto: Mathias Schramm