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Akbar Akbarpour

Von Teheran nach Fürth. Akbar Akbarpour ist Künstler der Metropolregion Nürnberg im Oktober 2022.

Akbar Akbarpour ist Maler aus Leidenschaft. Nach dem Besuch der Kunstschule in der Megacity Teheran kam er in den 80er Jahren nach längeren Aufenthalten als Maler und Schauspieler in der Türkei und Dänemark nach Deutschland. Seine Faszination galt schon immer dem Menschen, seinem Gesicht, seiner Figur, seinen Bestrebungen. Um sich auszudrücken, zog es Akbar Akbarpour erst an die Hochschule für Fernsehen und Film nach München, wo er auch Theater spielte. Doch es war die Leidenschaft für Farben, die ihn schließlich an die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg trieb. Hier schloss er sein Studium als Meisterschüler in der Klasse der Freien Malerei bei Prof. Colditz ab. Noch heute begleitet er junge Studierende der Akademie auf ihrem künstlerischen Weg.

Anfang der 2000er Jahre bezog Akbar Akbarpour sein Atelier in der Kaiserstraße in Fürth in einem Hinterhaus-Backsteinbau aus der Jugendstilzeit. Hier findet er Ruhe zum Malen. Inspirationen holt er sich in den großen Metropolen wie Paris, Wien, Berlin, in denen er sich zu Hause fühlt. Hier beobachtet er das Leben der Menschen auf engstem Raum. Akbar Akbarpour bewegt, wie Menschen mit ihresgleichen umgehen. In den expressiven und meist großformatigen Bildern des Malers Akbar Akbarpour finden sich Menschen in den unterschiedlichsten Konstellationen wieder – vom Akt über die Mehrfachperspektive in Tryptichen bis zu sich auflösenden Massen.

Wenn man seine Bilder betrachtet, denkt man darüber nach, wie und worüber sich diese Menschen austauschen. In welche Dialoge treten wir als Betrachter ein? In manchen seiner Bilder denkt man unwillkürlich an wartende und aufbrechende Menschen – Menschenmengen, in denen doch jeder für sich ist, keinen Bezug zu den anderen zu haben scheint. Akbar Akbarpours Bilder sind zeitlos. Schon vor mehr als zwanzig Jahren sind manche seiner Arbeiten entstanden, die man heute der Flüchtlingswelle von 2015 zuordnen möchte. Eines seiner großen Werke ist Liberté, in dem er einen Ausschnitt aus Delacroix‘ berühmten Freiheitsgemälde zeigt, versehen mit dem Computersymbol eines Mauszeigers.

Malerei ist für den 59jährigen eine Lebensaufgabe. Oft arbeitet er parallel an mehreren Bildern, solange, bis es nichts mehr zu erzählen gibt. Pastose Farbaufträge, bei denen sich mehrere Farbschichten überlagern, brauchen ihre Zeit, um zu trocknen. Akbar Akbarpour arbeitet mit kräftigen, leuchtenden Farben, die sich oft zu einer dunklen Masse verdichten oder von schwarz und grau kontrastiert werden.

Seinen Arbeiten sieht man eine vibrierende Spannung an, eine innere Unruhe, man meint, den Prozess des Malens noch in seinen Bildern zu erkennen. Unter seinen Werken – die meisten mit klassischer Ölfarbe auf Leinwand - finden sich realistische und abstrakte Malereien, figürliche Zeichnungen, flächige und pastose Arbeiten. Auch Bilder mit landschaftlichen Motiven gibt es, so auch einen Seerosen-Zyklus, aber auch Werke, in denen mal verschwimmende, mal verschmelzende Grenzen zwischen Mensch und Natur zu sehen sind. Das weite Spektrum seiner ausdrucksstarken Bilder zeigt, dass hier jemand arbeitet, der sich nicht in ein Schema pressen lässt und dennoch eine unverkennbare Handschrift hat.

Akbar Akbarpour arbeitet zur Zeit an dem Buch "Melting Borders" zu seinem umfassenden Werk. Wer ihm bei der Arbeit zusehen möchte, ist herzlich eingeladen, ihn bei den offenen Ateliertagen „Gastspiel“ am 15./16. Oktober 2022 in seinem Atelier zu besuchen. Nähere Informationen unter www.KulturringC.net oder https://senf.xyz

Die Übergabe der Urkunde „Künstler der Metropolregion“ des Forums Kultur fand am Donnerstag, 13.10.2022 um 12 Uhr in seinem Atelier statt.

Text: Gerti Köhn, Leiterin des Kulturamts Fürth

Übergabe der Urkunden an Akbar Akbarpour, Foto: Gerti Köhn

Akbar Akbarpour, Foto Achim Weinberg

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