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Pressemitteilungen

Fit für die nächste Dekade: Metropolregion Nürnberg 2030

Ratsmitglieder beschließen die Ergebnisse des Strategieprozesses Metropolregion Nürnberg 2030.

Stimmen die Ziele, greifen die Projekte und ist die Organisation tragfähig? Angesichts drängender Herausforderungen wie Klimaschutz und Mobilitätswandel, Digitalisierung, Demografie und anhaltendem Fachkräftemangel haben der Rat der Metropolregion, Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung gemeinsam die Strategie für die Metropolregion 2030 beraten. In der Ratssitzung am 20. November in Hallstadt wurden die Ergebnisse dingfest gemacht.

Im Ergebnis sind sich alle einig: Die Metropolregion Nürnberg ist grundsätzlich auf dem richtigen Kurs. Das zeigte die breite Zustimmung zum bisher Erreichten. Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg wächst stetig und das Medical Valley breitet sich von Erlangen, Forchheim über Bamberg bis nach Weiden in die Metropolregion aus. Erfolgreiche Veranstaltungen wie der Wissenschaftstag, der gemeinsame Messeauftritt auf der Immobilienleitmesse Expo Real, die Genussmeile von Original Regional auf der Consumenta und der EndeckerPass haben sich etabliert und wurden verstetigt. Die Metropolregion ist überregional bekannt. Die kontinuierliche Imagearbeit trägt Früchte. Sie gilt bundes- und europaweit als innovative Region, die die Stadt-Land-Partnerschaft als regionalpolitischen Ansatz begründet hat.

Der Strategieprozess hat bestätigt, dass die Leistungsstärke der Metropolregion in der bundesweit einmaligen dezentralen Organisationsstruktur und der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land auf Augenhöhe begründet liegt. Die Arbeit wird geleistet von acht Fachforen mit mehr als 400 aktiven Mitgliedern und ihren dezentralen Geschäftsstellen in fünf Rathäusern der Metropolregion (Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bamberg, Bayreuth). So werden durch die Stadt Nürnberg die Foren Wirtschaft und Infrastruktur sowie Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung geleitet. Die Stadt Bayreuth ist zuständig für das Forum Verkehr und Planung, die Stadt Erlangen verantwortet die Foren Kultur und Sport. Fürth bearbeitet die Wissenschaft und Bamberg den Tourismus. Die zentrale (Haupt-)Geschäftsstelle sitzt in Nürnberg. Auch bei der Struktur und Organisation geht es eher um Evolution, nicht um Revolution: die Zusammenarbeit soll künftig unter der Überschrift „Freiwilligkeit braucht Regeln“ optimiert werden. So sollen Kommunen, die bei ihnen angesiedelten Fachforen mit Ressourcen ausstatten und die jeweiligen Gremienvertreter sich zu regelmäßiger Anwesenheit in Sitzungen verpflichten.

Das Mission Statement der Region als „Heimat für Kreative“ ist unangefochten. Neu hingegen ist die Ausrichtung der forenübergreifenden Projektarbeit an fünf Handlungsfeldern: Klimaschutz und Mobilität, Kultur(-entwicklung), Innovationskraft, Neue Arbeit und Lebensqualität. Insbesondere im Klimaschutz und der Mobilitätssicherung sieht man in der großräumigen Allianz echte Chancen. Am 13. Februar 2020 wird dazu die 3. Klimaschutzkonferenz in Bayreuth stattfinden. Herauskommen sollen möglichst konkrete Vorschläge für die Umsetzung einer dezentralen Energiewende. Basis hierfür ist die Vorstellung der neuen Studie „Energienutzungsplan für die Metropolregion Nürnberg“. Die Initiative zur Wasserstofftechnologie in der Metropolregion ist ein weiteres Projekt, das in den kommenden Jahren wichtig wird. Die Innovationskraft der Metropolregion soll durch geeignete Maßnahmen unterstützt werden. Grundlage bleibt das Leitbild WaBe, das unter Federführung der IHK Nürnberg für Mittelfranken erarbeitet wurde. Aber es formieren sich auch neue Initiativen, beispielsweise die Initiative Innovationskunst aus der Wirtschaft. Dahinter steht die Idee, die Metropolregion weltweit als Mekka der Automatisierung bekannt zu machen, um Talente in die Region zu holen und die technologie-begeisterten Menschen an die Region zu binden.

Auf operativer Ebene strebt die Metropolregion eine Stärkung der acht Fachforen und der Geschäftsstelle an sowie mehr Vernetzung und interdisziplinäres Zusammenarbeiten. Deshalb wurde empfohlen, die Finanz- und Personalressourcen auf ein stärkeres Fundament zu stellen. Die Metropolregion verfügt durch die Beiträge der Mitgliedskommunen (530.000 Euro) und die Beiträge der Unternehmen im Förderverein Wirtschaft (560.000 Euro) über einen verlässlichen finanziellen Grundstock. Dieser ist Voraussetzung für die projektbezogene Einwerbung von Fördermitteln von Bund und Land (insgesamt 1.400.000 Euro) und die Ausweitung des zunehmend projektbezogenen Sponsorings der Wirtschaft (125.000 Euro). Der Rat empfiehlt, dass die Mitgliedsbeiträge der Kommunen ab 2020 um ein Drittel angehoben werden: Für Kernkommunen wie Bamberg oder Nürnberg bedeutet das eine Anhebung des Beitrags von 15 auf 20 Cent pro Einwohner, für Kommunen im metropolitanen Netz wie beispielsweise Wunsiedel, dem Kreis Kitzingen oder Coburg, eine Erhöhung von 10 auf rund 13 Cent. Für die Bezirke würden pro 100 Einwohner 67 Cent, statt bisher 50 Cent fällig. Die Beitragser-höhung wird nun in den Gremien der Mitgliedskommunen beraten und soll in einer außerordentlichen Ratssitzung im April 2020 abgestimmt werden.

Der Strategieprozess „Europäische Metropolregion Nürnberg 2030“ wurde vor circa einem Jahr in der Herbstratssitzung der Metropolregion angestoßen und ist nun abgeschlossen. Insgesamt wurden fachliche Expertise, Erfahrungswissen und Einschätzungen von Rat, Steuerungskreis und Fachforen der Metropolregion eingeholt sowie mehr als 70 Unternehmen und Parlamentarier befragt. In der Metropolkonferenz in Bad Windsheim am 27. September 2019 wurden die ersten Ergebnisse und zentralen Fragen zudem in großer Runde beraten. Im nächsten Schritt geht es darum, die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse umzusetzen und organisatorisch auf den Weg zu bringen.

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