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News

Cleantech Innovation Summit 2025

Wie kann sich die Metropolregion Nürnberg im Spannungsfeld von Klimakrise, Digitalisierung und Fachkräftemangel als europäisches Innovationszentrum positionieren? Wie gelingt es, regionale Unternehmen – insbesondere den Mittelstand – aktiv in Transformationsprozesse einzubinden? Diese und weitere Fragen rund um technologische Innovationen und eine klimaneutrale Zukunft in der Metropolregion Nürnberg diskutierten rund 200 Teilnehmende aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik beim dritten Cleantech Innovation Summit im kürzlich eröffneten Innovationszentrum am Cleantech Innovation Park in Hallstadt bei Bamberg.

„Das Bundesforschungsministerium fördert Innovationen im Bereich Cleantech, um diesen wichtigen Zukunftsmarkt in Europa und der Welt mitzugestalten. Wir orientieren uns dabei konsequent an den Schwerpunkten der High-Tech Agenda. Denn es gilt Technologien in die Anwendung und auf den Markt zu bringen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können. Diesen Weg werden wir weiterverfolgen, gemeinsam mit regionalen Initiativen, wie der Metropolregion Nürnberg, die bereits heute beispielhaft für diesen Ansatz steht“, sagte Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt.

Wie technologische Innovationen zur Bewältigung der Herausforderungen der Energiewende und einer zirkulären Wirtschaft beitragen können, zeigte das erste Panel „Cleantech als Gamechanger“: Vertreter:innen aus Wissenschaft, Industrie und Energieversorgung diskutierten, wie Cleantech-Lösungen nicht nur ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen. Im Fokus standen sektorübergreifende Synergien und die Rolle politischer sowie wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die Panel-Teilnehmenden waren sich einig, dass Deutschland den Regulierungsabbau vorantreiben muss, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Prof. Dr. Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“) und Professorin an der Technischen Universität Nürnberg, betonte: „Klimaschutztechnologien werden weltweit gebraucht, um wirksamen Klimaschutz und Wachstum zu ermöglichen. Deutsche und europäische Unternehmen sollten sich um eine gute Wettbewerbsposition bemühen, da der Druck von Produzenten, insbesondere aus Asien, zunehmen wird. Die Wirtschaft in der Metropolregion ist exzellent mit den Forschungseinrichtungen vor Ort und weltweit verknüpft und hat das Zeug dazu, sich eine gute Position im globalen Wettbewerb zu erarbeiten.“

Circular Economy und Neue Materialien in der Automotive-Industrie

Welche Chancen die Entwicklung nachhaltiger innovativer Technologien konkret bietet, wurde am Beispiel vom Einsatz neuer Materialien in der Automobilindustrie beleuchtet. Im Panel „Neue Materialien im Automotive-Bereich – Interieur & Exterieur“ diskutierten vier Expert:innen die Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Material-Innovationen für die Automobilindustrie. Dr. Katharina Krause, Senior Expert Sustainability & Recycling bei der Neue Materialien Bayreuth GmbH, gab Einblicke aus der Forschung zu Leichtbaukonzepten, Materialkreisläufen und dem Transfer innovativer Materialien in die industrielle Praxis. Bernd Trinkwalter, Head of Innovation bei Motherson DRSC, brachte die Perspektive eines der größten automobilen Zulieferer weltweit ein: „Nachhaltige Transformation bedeutet mehr als den Austausch von Materialien – sie erfordert ein Umdenken in Prozessen, Systemen und im Design. Digitalisierung, Demontage und sinnvoll geschlossene Kreisläufe sind dabei keine Endpunkte, sondern integrale Bestandteile eines zirkulären Optimierungsprozesses.“

Transformation und Innovation – 20 Jahre Metropolregion Nürnberg auf dem Weg zum EU Regional Innovation Valley

Um diese Transformation in der Branche der Automobilzulieferer strategisch zu begleiten, setzt sich die Metropolregion Nürnberg dafür ein, das Projekt transform_EMN als Zukunftsagentur gemeinsam mit kommunalen Wirtschaftsförderungen, Kammern, Gewerkschaften sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen fortzusetzen. Dr. Michael Waasner, Präsident der IHK Bayreuth für Oberfranken, betonte im Panel „Transformation und Innovation – 20 Jahre Metropolregion Nürnberg auf dem Weg zum EU Regional Innovation Valley“ die Rolle der Zukunftsagentur, die insbesondere die Innovationskraft im Mittelstand und die Integration wirtschaftlicher Belange in nachhaltige Strategien fördert. Auch das neue „Leitbild für Wachstum und Beschäftigung“ (WaBe) der Metropolregion Nürnberg rückt die Verzahnung von nachhaltiger und digitaler Transformation sowie die Stärkung von Beteiligungsformaten und Fachkräftesicherung in den Mittelpunkt. Vorgestellt wurde das Leitbild von Dr. Udo Raab, Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Beide IHK-Vertreter unterstrichen, dass die aktive Einbindung von Unternehmen in Transformationsprozesse entscheidend ist, um regionale Identität, wirtschaftliche Stärke und nachhaltige Entwicklung gemeinsam strategisch auszurichten.

Die Region wurde jüngst als EU Regional Innovation Valley ausgezeichnet – ein bedeutender Meilenstein, der ihre Rolle als Motor für nachhaltige Innovation, technologische Transformation und starke Netzwerkstrukturen unterstreicht. Jekaterina Novikova, stellvertretende Leiterin der Generaldirektion Forschung und Innovation bei der Europäischen Kommission, erläuterte welche Chancen die Auszeichnung für künftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit anderen Regionen auf europäischer Ebene bietet.

Cleantech Innovation Summit bündelt Cleantech-Kompetenz in der Metropolregion Nürnberg

Der Cleantech Innovation Summit wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert und gemeinsam veranstaltet von der Metropolregion Nürnberg, dem Cleantech Innovation Park, dem Cleantech Cluster und der Bayern Innovativ GmbH. Ziel des Cleantech Innovation Summits ist es, die regionale Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu vernetzen und gemeinsam nachhaltige Technologien der Zukunft voranzutreiben. Cleantech meint Technologien, die auf erneuerbaren Energien basieren und ressourcenschonend sind bzw. den CO2-Ausstoß reduzieren und ist entscheidend, um die Umweltbelastung zu verringern und Klimaneutralität zu erreichen.

Prof. Dr. Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“), sprach sich in der Diskussion für Regulierungsabbau aus (Foto: Daniel Karmann).

Matthias Hauer (Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt) betonte die Bedeutung einer starken Forschung für Innovationen und neue Technologien (Foto: Daniel Karmann).

Impressionen von der Veranstaltung

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