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Verena Reimann

Die Jury des Forums Kultur der Metropolregion Nürnberg hat die Steinbildhauerin Verena Reimann zur Künstlerin des Monats Oktober der Metropolregion gewählt

Es gibt wenige Künstlerinnen, die mit überdimensionalen großen Werken auf sich aufmerksam machen. Die Steinbildhauerin Verena Reimann ist eine solche Künstlerin. Große Steinblöcke mit bis zu 12 Tonnen werden unter ihren Händen zu eindrucksvollen, imposanten Kunstwerken. Sie ist eine renommierte Steinbildhauerin, die erfolgreich in der Metropolregion arbeitet, und deren außergewöhnliches Werk durch die Jury als Künstlerin des Monats Oktober gewürdigt wird.

„Beim Stein gibt es nur ein Vorwärts,“ so Verena Reimann. Der Charakter des Steins, die inneren künstlerische Fragestellung treibt den Schaffensprozess. Inhaltlich kommen vor allem die figürlichen Arbeiten Reimanns leicht daher. Die ironische, satirische oder ernstgemeinte Kritik offenbart sich meist erst beim genaueren Betrachten. Wobei das Schaffenswerk von Verena Reimann sowohl die figürliche wie auch die abstrakte Umsetzung aufweist. Die inhaltliche Auseinandersetzung bestimmt bei ihr die Form. Der Landschaftsarchitekt Prof. Falk Trillitzsch (ehem. TU Berlin) aus Georgensgmünd beschreibt, er habe sie als nachdenkliche und nachsinnende Frau kennengelernt, als „Steinträumerin“, die schon vorher dem unbehandelten Stein ansehen würde, was in seinem Inneren steckt. Spannung ist bei ihr ein zentrales Thema. So erfahren bei ihr auch ausgediente Grabsteine eine Wiedergeburt.

Mannigfaltig und kontrastreich sind ihre Themen und Ausführungen: Die Entstehung eines „Raumes der Stille“ für die Palliativstation der Kreisklinik Roth oder ein riesiger „Waldfisch“ bei Walpersdorf oberhalb des Mühlgründels. Ihre Malereien und eine beachtliche Anzahl von großflächigen Kunstwerken bereichern und verändern die Landschaft: „St. Georg, der Drachenbezwinger“, der den Kreisverkehr im Süden von Georgensgmünd bewacht, ebenso der „Spannungsbogen“ des Skulpturenweges oder beispielsweise die „Kuh mit Bank“ im Rother Wiesengrund. "St. Georg" aus Stahl und Jurakalkstein ist acht Meter lang und sechs Meter hoch und dem Namenspatron der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth gewidmet. Der heilige Georg hat sich kraftvoll auf den Rücken des Drachens geschwungen. Er bezwingt den Drachen und symbolisiert Schutz. Alle Teile der Skulptur sind aus Dreiecken zusammengesetzt. Zum einen als Ausdruck der Dynamik und zum anderen sind sie ein Aufruf zur Aufmerksamkeit.

Seit über 25 Jahren lebt die gebürtige Wuppertalerin bereits in der Metropolregion Nürnberg. Studiert hat sie in Freiburg. Die anfängliche Unsicherheit im Metier der Männer überwand sie schnell. Mit Künstlerkollegin Sabine Mädl war das Kunstforum bei damaligem Künstlerfest der Kulturfabrik Roth ihr erstes festes Forum und der erste Grund im Landkreis tätig zu werden.

In ihrem „Werkort“ am Rande von Georgensgmünd sind neben Interessierten, Freunde, Künstlerkollegen auch Teilnehmer wie Studenten immer herzlich willkommen. Hier ist ein Gespräch, ein Entwurf oder eine Mitarbeit in einem Workshop der Garant für fachlichen und künstlerischen Austausch.

Reimann gewann zahlreiche Wettbewerbe wie z.B. 2000 den Frauenkunstpreis der Stadt Sulzbach-Rosenberg oder 2012 den Wettbewerb Kunst am Bau für das Gymnasium Wendelstein und verschiedene Wettbewerbe in Abenberg, Georgensgmünd, Weißenburg und Amberg. Die freischaffende Steinbildhauerin ist in der Edith Maryon Kunstschule (EMK) für Bildhauerei (Freiburg) im berufsbegleitenden Studiengang „Feuer-Wasser-Luft-Erde“ als Dozentin tätig, beim Steinhauen im Steinbruch Flossenbürg in der Oberpfalz gibt sie in zweiwöchigen Kursen ihre Erfahrungen und ihr Wissen an Studierende weiter.

Kontakt und weitere Informationen unter der im Aufbau befindlichen Homepage

www.steinhauerin.de

 

Leider ist die Künstlerin Verena Reimann am 31.10.2020 verstorben.

 

 

Text: Ruth Kiefer – Freie Theaterwissenschaftlerin und Publizistin und Jurymitglied
Foto: Bildhauerin Verena Reimann aus Georgensgmünd, Foto: Verena Reimann

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