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Robert Hellenschmidt

Sie wird geliebt und gefürchtet, sie amüsiert und verärgert, sie polarisiert und popularisiert. Sie erfordert ein hohes Maß an künstlerischem Können und sprudelnden Einfallsreichtum und führt oftmals doch ein Schattendasein unter den bildenden Künsten. Denn sie scheint so ganz auf die Schnelle aufs Papier „geschmissen“ und wird für gewöhnlich nach kurzem Betrachten weggeworfen. Die Rede ist von der Karikatur, genauer gesagt von der Zeitungskarikatur.

Es scheint dies nicht die dankbarste Kunstgattung zu sein, in der man sich als Künstler betätigen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die wenigsten Karikaturisten von ihrer Arbeit leben können. Davon unbeirrt zeichnet der gebürtige Rothenburger Robert Hellenschmidt (Jahrgang 1945) seit nunmehr fast vierzig Jahren Woche für Woche für die Samstagsausgabe des Fränkischen Anzeigers eine Karikatur. Treffsicher und pointiert werden so unter seinem fein gespitzten Bleistift lokalpolitische Entwicklungen, aber auch die großen gesellschaftlichen Themen und Ereignisse unserer Zeit dokumentiert und satirisch kommentiert.

Ein solcher Weg war dem gelernten Industriekaufmann sicherlich nicht vorgezeichnet, obwohl dieser schon früh sein künstlerisches Talent entdeckte. Neben Jazzmusik widmete er sich als Autodidakt und zunächst nur in seiner Freizeit der Landschaftsmalerei in Öl, fertigte Collagen und Zeichnungen. Eine erste Ausstellung in Rothenburg 1980 ließ einen Redakteur auf ihn aufmerksam machen, der ihn ermutigte, sich an Karikaturen für die Zeitung zu versuchen. Seit dieser Zeit sind Robert Hellenschmidts satirische Zeichnungen nicht mehr aus der Wochenendausgabe des Rothenburger Lokalblattes wegzudenken.

Einen Vergleich mit den Karikaturisten der großen überregionalen Zeitungen braucht er dabei nicht zu scheuen. Von vielen Karikaturisten hebt er sich jedoch durch seinen schon früh entwickelten ihm ganz eigenen Stil ab. Zeichnen sich heutige Zeitungskarikaturen häufig durch eine stark reduzierte und zum Teil aufs Notwendigste verknappte Strichführung aus, prägen Hellenschmidts Arbeiten feine Schraffuren und Abstufungen in den Schattierungen. Durch diese ganz altmeisterliche Technik verleiht er seinen Figuren und Gebäuden Tiefe und Textur und den Zeichnungen einen malerischen Charakter. Hinzu kommt eine Liebe fürs Detail, ohne sich jedoch in peinlicher Genauigkeit zu verlieren. Bei aller Aufwändigkeit lässt sich dennoch die rasche Strichführung des routinierten Karikaturisten erkennen.

Über die Grenzen Rothenburgs hinaus hat sich Robert Hellenschmidt vor allem auch durch die Kulturveranstaltungsreihe Kunst Kultur Korn einen Namen gemacht, für die er regelmäßig hochkarätige Kabarettisten und Musiker gewinnen kann, die im Übrigen zum Teil schon selbst die Auszeichnung „Künstler des Monats“ der Europäischen Metropolregion erhalten haben, wie z.B. Dieter Köhnlein oder das Ensemble Viva Voce. Im Oktober 2017 wählt die Jury Künstler des Monats des Forums Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg Herrn Robert Hellenschmidt.

Die Jury kürt mit dieser Wahl seit Mai 2010 einen bildenden Künstler, der in der Europäischen Metropolregion Nürnberg lebt und arbeitet, und mit seinen herausragenden Arbeiten innerhalb des Genres der politischen Karikatur überregionale Anerkennung und Aufmerksamkeit erzielt.

Text: Johanna Kätzel, Kulturbeauftrage der Stadt Rothenburg o. d. Tauber

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