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Johannes Volkmann

Künstler des Monats April 2018 in der Europäischen Metropolregion Nürnberg

Der Künstler Johannes Volkmann öffnet seinem Publikum in vielerlei Gestalt Fenster und Türen. Und er tut dies ganz unprätentiös, um uns alle in eine andere Welt hineinschauen oder hinein treten zu lassen, die frappierend vertraut und doch visionär ist. Ja, Volkmann öffnet Sinne und Herzen, um jene Optionen unserer Welt zu zeigen, die manchmal im Alltag aus dem Blick geraten und die es lohnt mit mehr Bedacht zu erkunden und sich zu erobern. Er richtet sich an Kinder und Erwachsene und seine Adressaten sind sowohl hier in unserer Region, aber genauso gut auch im fernen Ausland. Das, was er künstlerisch vermittelt braucht nicht immer die Nationalsprache, sondern ein Empfinden für das, was uns Menschen global verbindet. Die Stillung unserer Grundbedürfnisse und die Erfahrung, dass es wenig braucht, um etwas mehr Glück, Phantasie, Anmut und Frohsinn in die Welt zu bringen.

Ganz gleich, was er anfasst und umsetzt, er tut es mit einem unbeirrbaren Blick auf das Wesentliche und Existentielle des Menschlichen. Seine Kunst kennt keine Sprach- und Landesgrenzen, seine Sicht auf die Dinge und die sie belebenden Menschen sind voller Poesie und Würde. Der rastlose Künstler, dessen Ideen dem menschlichen Gemeinwohl verpflichtet sind, bespielt sein Publikum nicht um seiner selbst willen. Das heißt er ist kein oberflächlicher Unterhaltungskünstler und dekoriert nicht das bürgerliche Dasein mit Kunst. Dort, wo er aktiv ist, ist auch der gesellschaftlich soziale Aspekt Teil seiner künstlerischen Bemühungen zentrales Movens. So ist er bei seinen Kunstproduktionen unter anderem auch der Motor für das Beflügeln geistiger Erfahrungs- und Denkprozesse seines Publikums. Seine künstlerischen Impulse sind mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit verbunden und so geht sein Anliegen über das Stadium der künstlerischen Aufführung oder Produktion hinaus.

Wenn man also dieses raum-zeitliche Konzept von Volkmanns Kunstartikulation für sich betrachtet, so erkennt man in den aktuellen und zurück liegenden Produktionen eine Gemeinsamkeit, die uns anfasst und fasziniert.

Viele kennen die Kunst Volkmanns durch sein 1995 in Nürnberg gegründetes Papiertheater, das über die Jahre zu einem Qualitätssiegel in der Metropolregion Nürnberg wurde. Aus der Interaktion zwischen groß auf einem Rahmen aufgespanntem Papierbogen, einer Schere und etwas Licht, lädt Volkmann das Publikum jedes Mal auf Neue zu einer Art Schau- und Hörreise ein, die nicht allein einer Kunstgattung zugehört. Objekttheater und szenische Erzählung verschmelzen mit Geräuschfahnen und fabulierlustigen Exkursen in bilderbuchartig aneinander gereihten Kurzgeschichten. Dabei ist Volkmann Darsteller, Autor und Intendant in einer Person. Nicht immer allein, sondern auch mit anderen KünstlerInnen entwickelt er gemeinsame Projekte. Er reist mit seinen Programmen rund um die Welt und kehrt mit neuen Sinneseindrücken und Geschichten zurück. Im Fokus seiner Aufmerksamkeit liegen die Kinder, die noch aufnahmefähig sind für das Staunen, noch verletzbar und Schutz suchend vor dem Elend, das die Erwachsene Welt für sie als Zukunft bereithält.

Mit seinen sozialkritischen oder besser gesagt sozial-engagierten Projekten betreibt Volkmann eine Art künstlerisch überformter Sozialarbeit. Denn er folgt der Frage: Wie denn, kann man Menschen aus Ihrem Alltag locken? Durch Überraschungen und Rätselhaftes, durch Bilder und Situationen, durch Installationen, die einem im Gang stocken lassen und im gewohnten Trott aufhalten. Diese Gabe uns mitzunehmen, beherrscht Volkmann auf brillante Weise.

Etwa mit seinen Projekten „Unbezahlbar“ und „Konferenz der Kinder“ hält Volkmann sehr engen Kontakt zu den Jüngsten unseres Planeten. Was verbindet die Kinder an Tisch ihrer nahrunggebenden Nationen und Kulturen, ihrem Spielraum von würdigem Aufwachsen unter so vielen verschiedenen gesellschaftlichen Strukturen und Wirkmächten?  Volkmann ist also nicht nur ein Bühnenkünstler, sondern auch ein gesellschaftlich engagierter Mitbeweger von „Lebenskunst“ und Impulsgeber von sinnlichem Artikulieren unserer Selbst. Was nutzt ein Publikum, das nicht selbst zum Ausdruck befähigt wird? Es bliebe nur Rezipient und Beifallsgeber! Volkmann will aus dieser Schleife des Kunstakteurs heraustreten und bewegen. Aus dem Faszinosum Papier ist ein imaginäres und reales Fragebuch entstanden. Das Volkmann mit anheben will, um sich und sein Publikum in Spannung und Aufmerksamkeit, in Dialog und Interaktion, zu halten.

Die Jury des Forums Kultur der Metropolregion Nürnberg zeichnet Johannes Volkmann zum Künstler des Monats APRIL 2018 aus. Wir wünschen dem Künstler weiterhin viel Erfolg bei seinen Projekten, hier vor Ort und weltweit. Volkmanns Kunst wird in der Metropolregion Nürnberg immer eine breite Resonanz erfahren, die von Offenheit, Neugier und Willkommen geprägt ist.

Website des Künstlers: www.daspapiertheater.de

© Text: Georg von Matuschka

Impressum und Kontakt:

Europäische Metropolregion Nürnberg

Forum Kultur
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Fax: +49(0)91 31 / 86 – 10 22

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